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Im Gespräch mit SWPA National Award Winner Switzerland - Eric Madeja

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Selina_B
Moderator
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Autor: Sony Europe
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Gewinnerbild, "Flying into the sunset" - in der Nähe des Tubbataha-Riffs auf den Philippinen aufgenommen wurde, ist ein junger Fliegender Fisch von etwa zwei Zentimeter Länge zu sehen

 

Eric Madeja ist in Embrach, im Zürcher Unterland, aufgewachsen. Nach seiner Lehre als Bankkaufmann, arbeitete er einige Jahre in Zürich auf der Bank und im Tourismus. Der obligatorischen Rekrutenschule, welche ihm zur Zeit als total sinnlos vorkam, gefolgt, spürte er den Drang, mehr von der Welt zu sehen.

Ich begann zu reisen und jede Reise dauerte ein bisschen länger, bis schlussendlich die Rückkehr in die Schweiz sich mehr als ein Urlaub als eine Heimkehr anfühlte.”

Heute lebt er mit seiner Frau und den zwei Töchtern in Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Malaysischen Staates Sabah, auf Borneo. „Ich arbeite mit Umweltschutzorganisationen, Journalisten und Internationalen TV Crews. Ich leite Tauchexpeditionen im Korallendreieck und auf Anfrage vermittle ich auch Privatunterricht in Unterwasserfotografie.”

 

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Die sogenannte “Magic Hour” vor dem Sonnenuntergang ist die beste Zeit für stimmungsvolle Unterwasser-Bilder. Fotografiert in Halmahera, Indonesien

 

Für Fotografie hat Madeja sich schon seit seiner frühen Jugend interessiert, aber erst während einer Rucksackreise durch Asien wurde das Hobby zur Leidenschaft. Er erklärt, dass das allgemeine Leben in Südostasien damals der Fokuspunkt seiner Fotografie war und das fotografische Motiv stand zu dieser Zeit noch im Mittelpunkt des Geschehens, anstelle des eigentlichen Bildes. 

Der Höhepunkt jeder Reise war das Warten auf die Bilder vom Fotolabor.” 

Hinsichtlich der Herausforderungen, welche das Metier mit sich bringt, meint er: „Fotografieren, das Dokumentieren eines einzigen kurzen Momentes in unserer Geschichte, ist etwas Faszinierendes. Mit genug Leidenschaft, viel Beharrlichkeit und etwas Talent produziert man relativ schnell gute Resultate. Die Schwierigkeit kommt wenn man daraus ein Einkommen verdienen will”.

Die Konkurrenz sei groß und vielfach gelte nicht wie gut die Fotografie sei, sondern eher wen man kennt. Sein Tipp für Fotografie-Neulinge: Drücke den Auslöser nur wenn du wirklich ein Bild ablichten willst. Produziere weniger, aber mehr bedacht.”

 

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„Wenn man Haifische anlockt, kommen sie nur zum Fressen. Sie an der Oberfläche zu fotografieren, lässt einen noch verwundbarer fühlen – Zitronenhaie schleichen sich bekanntlich von hinten an." - Eric Madeja

 

Meine größte Leidenschaft in der Natur gilt der Ozeane.” Der Großteil seiner Fotografie und seine Hauptexpertise widmet sich der komplizierten Beziehung zwischen der Menschheit und dem Meer. Die Meere zu beschützen ist gut und schön, aber nur schon im sogenannten Korallendreieck wohnen und leben hunderte von Millionen von Leuten von den Ressourcen des Meeres. Auch der Thunfisch im Kaufhaus in der Schweiz muss ja von irgendwo kommen.” 

Er erläutert, dass die Umweltschützer, Wissenschaftler, Regierungen, Unternehmer und Fischer alle ihre eigene Meinung hätten, wie viel Ausbeutung nachhaltig ist oder nicht. Es sei äußerst wichtig, die verschiedenen Standpunkte vollumfänglich zu verstehen.

Meine Bilder sollen dazu beitragen, dass Kompromisse zur Annäherung der verschiedenen Standpunkte gefunden werden können.”

 

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Die “Bajau Laut” sind eine nomadisches Sippe in der Region zwischen Borneo, Indonesien und den Philippinen. Ihre faszinierende, traditionelle Lebensweise fokussiert sich rund um das Meer.

 

Auf die Sony World Photography Awards und den Titel als National Award Winner Switzerland angesprochen, gesteht Madeja, dass er für viele Jahre den Großteil seiner Bilder von der allgemeinen Öffentlichkeit verschlossen hielt. Anerkennung für meine Fotografie war mir nicht wichtig. Ich wusste ja, wie viel Arbeit in den Bildern steckte und das war mir Befriedigung genug.” Nur, seit seine Familie und Freunde, insbesondere seine Töchter, die mit Social Media aufgewachsen sind, ihn zu überzeugen vermochten, dass er mit sharing mehr bewirken kann, habe er begonnen seine Bilder ins Internet zu stellen und an Awards teilzunehmen.

Letztes Jahr habe ich auch ein Buch mit dem Titel “The Coral Triangle” in Zusammenarbeit mit dem WWF veröffentlicht.” Es ist online durch Amazon.com und andere Buchhandlungen erhältlich. Heute hat er auch einen Instagram -Account und seine Bilder wurden mittlerweile an verschiedensten Wettbewerben ausgezeichnet.

Madeja freut sich sehr über den Titel als "National Award Winner Switzerland”.

„Er gibt mir die Möglichkeit, die einzigartige Vielfalt des Korallendreiecks der Schweizer Bevölkerung näherzubringen und gleichzeitig das Schweizer Image eines Landes, das sich sehr um Umweltschutz und humanitäre Gesinnung kümmert, in Asien zu verbreiten.” 

 

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Die eindrücklichen Tubbataha Riffe in den Philippinen

 

Hinsichtlich der ökologische Situation der Tubbataha Riffe erläutert Madeja, dass diese nicht nur ein UNESCO Weltkulturerbe, sondern auch der Vorzeige-National-Park der Philippinischen Regierung sind. Leider seien nicht alle geschützten Gebiete so gut verwaltet. Viele andere Parks in den Korallendreick-Ländern leiden an Finanzierungsmangel, Misswirtschaft und Korruption, und werden weiter überfischt und ausgebeutet.

Eric Madeja arbeite seit einigen Jahren mit den Behörden des Tubbataha Parks zusammen, um ihre Leistungen öffentlich zu machen und dadurch auf andere Gebiete übertragen zu können.

 

Für mehr Informationen geht es hier zu Eric Madeja's Website: www.ericmadeja.com